Konzept für eine leistungsfähige Schule (2000)
“Die Erziehung unserer Kinder ist eine schöpferische und künstlerische Tätigkeit.”
Otto Schily 24.10.1999 in der ARD bei Sabine Christiansen



Zukunft der Schule und des Unterrichts – Thesen – Weitsicht oder Phantasie?
1. Jetzt mögliche Veränderungen
2. In naher Zukunft mögliche Veränderungen
3. In weiterer Zukunft mögliche Veränderungen
4. In ferner Zukunft mögliche Veränderungen
5. Diskussion – Rede und Gegenrede
6. Beamertechnik – Erfahrunsberichte
1. Jetzt mögliche Veränderungen
- Vernetzung von Sekretariat, Schulleiter-PC, Lehrerzimmer-PC und Bibliotheks-PC zwecks Pflege und Führung der Schülerakten (Stammdaten und aktuelle Noten) mit einem Zentral-Rechner
- Vorbereitung und Anschluß naher Räume an den Rechnerverbund zum Abruf von Informationen und sofortiger Noteneingabe
- Vorbereitung der Unterrichtsräume während der Rekonstruktion
Voraussetzung:
- 1 leistungsfähiger Zentral-Rechner (Server) mit Hub
- Lehrer-Rechner in den Vorbereitungsräumen müssen nicht leistungsfähig sein und sind teils schon (unvernetzt) vorhanden
- Die Bibliotheks-Rechner sind vorhanden
- pro Rechner 1 Netzwerkkarte und die Leitung zum nächstgelegenen Rechner
- Software zur Verwaltung der Schüler ist vorhanden
Konzept
:
Durch die zentrale Verwaltung von Schülerdateien kann doppelte Arbeit der Lehrer vermieden und die Aktualität gewährleistet werden. Die Übersicht über die Noten und die Zeugnis-Erstellung wird erleichtert. Es ist somit jederzeit dem Klassenlehrer bzw. Schulleiter möglich, bei auftretenden Problemen, den aktuellen Leistungsstand bzw. etwaige Schulstrafen und Belobigungen des laufenden Schuljahres einzelner Schüler abzurufen. Damit wird die Argumentation wesentlich unterstützt. Durch die Anbindung des vorhandenen Bibliotheks-Rechners kann die Übersicht über entliehene und vorhandene Bücher zentralisiert werden. Druckaufgaben können zentral über den einen Rechner (Server) und einen Drucker erfolgen, so dass keine neuen Drucker gekauft werden müssen.
Eine Einweisung und Unterstützung der Lehrer in die Rechentechnik und den Umgang mit der Software wird durch die Informatik-Lehrer angeboten.
2. In naher Zukunft mögliche Veränderungen
- Vernetzung der beiden vorhandenen Rechner-Kabinette
- Vernetzung der Unterrichtsräume mit jeweils einem Lehrer-Rechner zum Zentral-Rechner (Server)
- Anschaffung 1-2 Daten-Projektoren (siehe Bild) zur Präsentation von Unterrichtsinhalten, Arbeitsblättern, Aufgabenstellungen (Tests), Folien, Bildern, Präsentationen und Filmen
- Schaffung der Zugangsmöglichkeiten der PC’s ins Internet zur Recherche bzw. Demonstration
Konzept:
Ziel dieser Ausbaustufe ist es, dass der Lehrer auf die Schülerdaten zugreifen kann und somit die aktuell erteilten Noten eintragen kann. Wichtiger jedoch ist der Zugriff auf einen Daten-Pool, der auf dem Zentral-Rechner (Server) bereitgestellt wird. Dabei kann es sich um die persönlichen Unterrichtsvorbereitungen des Lehrers bzw. um Daten handeln, die die Fachschaft erarbeitet und zur Nutzung frei gegeben hat. Dies wird bereits so im ITG-Unterricht so praktiziert. Aufgabenstellungen, das Tafelbild, Bilder und Filme sind auf dem Lehrer-Rechner gespeichert (die Filme auf CD-ROM) und werden den Schülern während des Unterricht auf die Schüler-Bildschirme weitergeleitet. Zur Nutzung der Bilder und Filme u.ä. sollten 1 bis 2 Daten-Projektoren angeschafft werden, um diese im Unterricht als Tauschgerät (ähnlich wie die Fernseh-Kombinationen) einzusetzen und um die Lehrer in die neuen Techniken einzuweisen. Vorteil ist, dass keine Verdunklung des Raumes erfolgen muss. Eine teure Ausstattung der Räume mit Jalousien (wie z.B. das Geographie-Kabinett) und
der Einsatz bzw. Wartung vieler verschiedener Geräte (Overhead-Projektor, Kassetten-Rekorder, Dia-Projektor, Video-Rekorder usw.) entfällt, da der Daten-Projektor in Verbindung mit dem PC alle diese Aufgaben übernimmt.
Abb. 1 und 2: Stationärer und tragbarer Daten-Projektor
3. In weiterer Zukunft mögliche Veränderungen
- Schaffung der Voraussetzungen für die multimediale Unterrichtsgestaltung durch Anschaffung von Datenprojektoren in den einzelnen Unterrichtsräumen
Konzept:
Der Unterricht soll ohne großen Materiellen Aufwand, wie das Umhertragen bzw. Umherschieben von Karten, Versuchsaufbauten, Fernseh-Wagen etc. möglich sein. So dass der Lehrer sich mehr den Schülern denn seiner Unterrichtsvorbereitung widmen kann. Durch die zentrale Lagerung der Materialien im Daten-Pool des Zentral-Rechners (Server) tritt die Raumplanung in den Hintergrund. Dem Lehrer kann es egal sein in welchem Raum er nun Unterricht bzw. Vertretung hat, da er von überall Zugriff auf den Daten-Pool hat. Gleichzeitig können durch die Vernetzung und Darstellung aktuelle Inhalte (Berichte, Bilder) des Lebens (z.B. Erdbeben, Konferenzen, Wetterkarten, Austausch von Klassen im Rahmen vom Fremdsprachen-Unterricht usw.) dem Schüler zugänglich gemacht werden und somit erstmals auch tagesaktuell in den Unterricht einfliessen.
Als Zwischenstufe zu Ausbaustufe 4 könnten ein Klassensatz Laptops angeschafft und im Unterricht eingesetzt werden, da diese Technik es ermöglicht die ganze Klasse individuell mit Übungsaufgaben, Recherche-Aufgaben und Lernprogrammen zu versorgen. Im derzeitigen Rechner-Kabinett müssen sich die zumeist über 24 Schüler pro Klasse 10 Rechner teilen. Dies fördert zwar die soziale Kompetenz, verhindert aber die individuelle Arbeit entsprechend der dem Schüler eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.
4. In ferner Zukunft mögliche Veränderungen
- Vernetzung der Schüler-Rechner (selbst gekaufte Tablet-Computer [siehe Bild]) mittels Infrarot-Netzwerk-Technik pro Klassenraum.
- Schaffung der Zugangsmöglichkeit der Schüler-Rechner zum zentralen Daten-Pool und zum Internet
Konzept
:
Ziel soll die Entlastung des Schülers von nicht notwendigen schulbegleitenden Sonderaufgaben.
Durch ein Laptop oder Tablet-Computer für jeden Schüler entfällt das Umhertragen von Schulbüchern, Übungsheften und Heftern. Die Schulbücher liegen in Form einer CD-ROM oder auf der Festplatte vor. Das grosse Problem der nicht vorhandenen Arbeitsmittel wird hierdurch gänzlich entschärft, da meist nur noch ein Gegenstand mit in die Schule mitzubringen ist.
Die Übungen, Aufgaben, Hausaufgaben und Kontrollen (Tests) erfolgen im Computer und sind durch die Vernetzung mit dem Lehrer-Computer schneller vergleichbar bzw. kontrollierbar.
Die Infrarot-Technik hat mehrere Vorteile:
- Es müssen kaum bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Nur an einer Stelle an der Decke wird der Empfänger der Infrarot-Strahlen (wie bei der Fernseh-Fernbedienung) angebracht und mit dem übrigen Netz verknüpft werden.
- Es wird kein Elektro-Smog produziert, wie bei Funk-Netzwerken.
- Eine Störung mehrerer Netzwerke der Nachbarräume ist ausgeschlossen, da das Infrarot-Netz nur im jeweiligen Klassenraum funktioniert.
- Es ist eine Mobilität innerhalb des Klassenraumes möglich, d.h. die Schüler können ohne Probleme umgesetzt werden bzw. ohne Probleme können Gruppen gebildet werden.
Abb. 3: Tablet-Computer
Uwe Bergner, Erfurt (2000)



Gymnasiallehrer aus dem Süden Sachsen-Anhalts



Erwiederung zur Gegenrede
1. Die Noteneingabe wir schon praktiziert. An einem Gothaer Gymnasium wird (mit einer Uebergangszeit von [ich glaub'] 4 Monaten) schon die digitale Notenbuch-Fuehrung durchgefuehrt. Zwar gibt es hier nicht nur von alten, sondern auch von jungen Kollegen, erhebliche Widerstände. Aber das gute alte Notenbuch hat bald ausgedient. Uebrigens werden die Zeuignisse dort in Zukunft per Knopfdruck erstellt. Was fuer eine Vereinfachung.
Ich selbst fuehre schon seit ueber einem Jahr meien Noten mit Hilfe eines Programms am Rechner. Bei den meisten Kollgen schreibe ich die Noten nicht mehr ins Notenbuch, sondern mache einen Ausdruck und klebe ihn ein. So sehen die das letzte Erstellungsdatum und die Durchschnitte auf einen Blick.
2. Du hast nun den Vorteil, dass du einige der Hardware-Teile schon in der Praxis ausprobieren kannst.
Ich dachte bisher, dass eine absolute Verdunklung, wie sie z.B. bei einem Dia-Projektor nicht notwendig sein wird. Wenn ich einen Poylux einsetze kann eine leichte Verdunklung doch auch ausreichen. Oder liege ich da voellig falsch?
3. Ich bin auch fuer Fachkabinette. Zur Zeit kaempfe ich fuer ein Geo-Kabinett, das an unserer Schule noch nicht gibt. Nur dachte ioch mir, dass ein Raumwechsel nicht die gleichen dramatschen Auswirkungen haben braucht, wie heute. Alle Vorbereitungen, Bilder, Karten waeren auch dort vorhanden. Es kann natuerlich nicht die originaeren Gegenstaende ersetzen.
4. Ist die Arbeit heute am PC nicht zu kompliziert? Ich denke nur an die Umstaendlichkeit des Starten von Programmen oder bei der Daten-Eingabe per Tastatur. Mein Wunsch waere, dass das Kulturgut der Handschrift auch weiter erhalten bliebt, indem die Dateneingabe per Stift erfolgt (heutzutage wird man dabei ja noch zu einer guten Handschrift gezwungen).
5. Ich denke und hoffe das dies alles kein Wunschtraum bleibt, auch wenn die Realsierung noch 15 oder 20 Jahre braucht. Aber wenn wir nicht jetzt schon sagen, wo es hingehen soll, wird des niemals Realietaet.
6. Warum soll man in der Zukunft noch Fenrseher, OHP und Kasettenrekorder mit sich rumschleppen, wenn es doch per Knopfdruck besser abrufbar ist. Ich habe in ITG heut auch schon wav-Dateien eingestzt, um einen guten Einstieg zu finden (eine davon liegt auf meiner Homepage zu Download bereit). Ich gebe zu, dass die
Digitalisierung ein enormes Problem ist. Ist es aber nicht auch fuer die Verlage nicht besser die Töne und Bilder, die wahscheinlich eh’ digital vorliegen, auf CD zu pressen, statt umstaendlich Kassetten zu bespielen und teuer zu vertreiben? Ich denke, dass sich unser Schatz an Daten sukzessive groesser wird.
Uwe Bergner, Erfurt



Weitere Einwände
Ich finde Deine Ideen, vor allem die in der nahen Zukunft bemerkenswert und auch richtig. Bzgl. der ferneren Zukunft habe ich so meine Bedenken, ob die Arbeit aller Lehrer und Schüler an den Computern funktionieren wird. Vor allem die hohen Anschaffungs- und Erhaltungskosten der Hardware und der Wartung der Software in dem Computernetz müssen auf breite Schultern verlagert werden. Da müssen sich mehrere Informatik- Lehrer und weitere fachkundige Lehrer bereiterklären, dies zu bewältigen.Sonst wird das nicht funktionieren. Auch von den Schülern wird eine hohe Verantwortung und Selbständigkeit im Umgang mit der Technik verlangt.
Gymnasiallehrer aus dem Norden Sachsen-Anhalts



Weitere Einwände
Sehr geehrter Herr Bergner,
ueber ihre Internet Seite bin ich auf die von Ihnen beschriebenen Plaene zur Errichtung eines Infrarot Netzwerkes gestossen. An unserer Schule wird ueber aehnliche Plaene diskutiert. Koennten Sie mir Links zu
weiteren Daten/Informationen zu Infrarot Netzwerken zusenden?
Vielen Dank im Voraus.
MfG
Stephan Marschner
Systemadministrator
Deutsche Schule Tokyo Yokohama
Die Überlegungen zu den Netzwerken waren nur Gedankenspiele. Unsere Schule wird zur Zeit umgebaut. Deswegen suchen wir nach Wegen, um Netzwerke kurzfristig aufzubauen. Vom Infrarot-Netzwerk haben wir uns gedanklich verabschiedet, da es zur Zeit keinen uns bekannten Standard dafür gibt und diese Technologie zu anfällig erscheint (man bedenke nur welche Probleme allein Laptop und Drucker haben).
Unsere neuen Kabinette (Bio, Che, Phy) erhalten die Anschlüsse (Gas, Wasser, Strom) mittig über den Schülertischen. Und dort wird auch die Westernstecker-Dose angebracht, so dass jedem Schüler die Möglichkeit gegeben wird darüber am Netzwerk teilzunehmen. Wir denken, dass kabelgebundene Netzwerke derzeit immer noch nicht zu schlagen sind, was Stabilität und Schnelligkeit anbelangt.



6. Beamertechnik – Ein Erfahrungsbericht
Sehr geehrter Herr Bergner,
ich habe ihren Beitrag, der auch den Einsatz von Daten-Projektoren im Unterricht zum Thema hatte, mit großem Interesse gelesen, da ich gerade meine Hausarbeit für mein Zweites Staatsexamen über das Thema “Einsatz eines Beamers/ Daten-Projektors im Unterricht” schreibe. Ich bin Lehrer-Anwärter für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen an einem Schulzentrum bei Lüneburg und benutze dieses Medium häufig in meinem Unterricht.
Ich propagiere den Einsatz eines Beamers im Unterricht nicht nur an meiner Schule, sondern auch in meinem Studienseminar in Lüneburg versuche ich, auf die Vorteile dieser Methode bzw. dieses Mediums hinzuweisen. Leider bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass meine (nicht nur älteren) Kollegen eine weitere “Technisierung des Unterrichtes” nicht für wünschenswert erachten. Ob es an der Technikfeindlichkeit einiger Lehrkräfte oder eher an der Bequemlichkeit liegt, wage ich ob meines noch jungen Alters (26, kurz vor der Prüfung stehend) nicht zu beurteilen. Doch selbst meine jüngeren Kollegen, die doch teilweise aus der “Computer- Generation” stammen, sehen eher die Nachteile und nicht die Vorteile.
Von diesen “Rückschlägen” unbeeindruckt, schreibe ich meine Hausarbeit mit dem Thema “Einsatz des Beamers/ Daten- Projektors im Unterricht”. Die Literatur zu diesem Thema ist als “überschaubar” bis “nicht vorhanden” zu bezeichnen.

Hier ein kurze Einschätzung der Situation an unserer Schule:
Unsere derzeitige Situaton ist, dass wir viele junge Lehrer haben und unsere renovierten Klassenräume im Lehrertisch eine Kombination aus Videorekorder und PC (mit DVD-LW und Scanner) haben [siehe Bild 1]. Beides ist über Beamer auf einer weißen Wand an der Frontseite für jeden Schüler sichtbar [siehe Bild 2]. Abgesehen von den fehlenden Verdunklungsmöglichkeiten haben sich die Beamer sehr bewährt. Zwar könnte die Leuchtkraft stärker sein. Die Kunstlehrer würde das freuen, weil die ja um jedes Detail ihrer Bilder kämpfen. Jedoch würde dei vermehrte Leuchtkraft auch meist eine kürzere Lampenlebensdauer bedeuten. Meiner Ansicht nach ist jedoch bis auf die sehr dunklen Nuancen alles gut sichtbar. Es gibt auch keine Probleme bei Filmen (etwa durch Verzögerungen o.ä.). Also von der Hardware-Seite ist alles im grünen Bereich.
Unsere älteren Kollegen nutzen meist nur den Videorekorder in Verbindung mit dem Beamer (anders geht es ja auch nicht mehr). Da sind mir keine Probleme zu Ohren gekommen. Rund ein Drittel der jungen Kollgen und des ‘Mittelalters’ nutzen zusätzlich auch den PC. Zum Einen zum Abspielen/Nutzen von Lernsoftware von CD. Zum Anderen um Aufgabenstellungen/Präsentationen in Word bzw. PowerPoint an die Tafel zu werfen.
Ich selbst unterrichte Mathe/Geographie/Informatik/Informationstechnische Gundbildung (ITG=Info für die 7. Klasse)/Seminarfach (Vorbereitung der Gymnasialklassen auf das Studium). PowerPoiunt-Präsentation zu erstellen ist immer etwas aufwändig und wegen des Querformates und der notwendigen größeren Schriftarten auch etwas eingeschränkter nutzbar. Jedoch können so Unterrichtbausteine mit Aufdecken von Lösungen bzw. dem schrittweisen Heranführen an komplizierte Themen recht gut im Unterricht eingesetzt werden. Ich habe in Klassenstufe 8 parallel 3 Info-Kurse. Hierbei kommt die Präsentation gut bei den Schülern an.
Ein weiterer Vorteil dieser Art des Unterrichts ist, dass Zusatzinfos bzw. Verweise auf weiterführende Bilder/Filme/Tonbeispiele, die auf der Festplatte vorhanden sind, eingebunden werden können. Sie müssen ja nur bei Bedarf aktiviert werden. So muss man nicht extra nachschlagen oder vorher noch mal suchen, was es für Zusatzmaterial für den Bedarfsfall noch gibt, sondern man kann es ‘just-in-time’ bei Bedarf per Mausklick sofort aufrufen.
Für Mathe ist meiner Ansicht PowerPoint meist weniger geeignet. Hier arbeite ich lieber mit Word. Was aber positiv auffällt:
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Der Lehrer muss weniger an die Tafel schreiben. Dies spart Zeit und ist auch didaktisch/lernpsyocholgisch günstiger. Ich nutze die Tafel meist nur noch um den Schülern Erklärungen oder Zusatzbeispiele zu geben (bekanntlich sagt ein Bild mehr als tausend Worte). Ich erspare mir die Defintion eines Begriffes zum 2145. Male anzuschreiben. Auch gebe ich die Aufgabenstellungen von Kurzkontrollen und Klassenarbeiten miot Hilfe der Rechner-Beamer-Kombination vor. Somit können auch umfangreichere (und dadurch sprachlich präzisere) Aufgabenstellungen erteilt werden. Ob der Schüler die Aufgabenstellungen dann noch abschreiben muss oder nicht ist ja dem Lehrer überlassen. Bei größereen Arbeiten mit mehreren Aufgaben hat sich in Word der Menüpunkt ‘Ganzer Bildschirm’ im Menü ‘Ansicht’ bewährt.
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Das Schriftbild des PC ist meist dem Schriftbild des Lehres überlegen. Es gibt bei mir im Unterricht kaum noch Rückfragen über die Schreibweise. Es werden jetzt prozentual mehr inhaltliche Fragen gestellt.
Natürlich gibt es auch Nachteile: so können einfache Skizzen oft zu stundenlangem Fummeln am Rechner führen. Eine Kollegin wollte einen einfachen Zahlenstrahl in Word einfügen (nicht als eingescanntes Bild) und ist fast daran verzweifelt.
Bei uns in Gotha arbeiten zwei Bildungseinrichtungen mit stationären Beamern im Unterricht:
- die Staatliche Kooperative Gesamtschule “Herzog Ernst” Gotha und
- die Berufsschule Gotha
Nach Aussagen des Schulamtes wird dort der Beamer auch angenommen. Nach meiner Kenntnis arbeiten auch alle Informatik-Lehrer der Gymnasien im jeweiligen Informatik-Raum mit tragbaren Beamern.
Also lass’ dir deinen Traum nicht ganz ausreden. Ich denke, dass dies der Standard in den nächsten Jahren wird.
Weiterführende Links zu diesem Thema habe ich leider nicht. Ich hoffe, dass mein Erfahrungsbericht etwas weiter geholfen hat.
Uwe Bergner, Erfurt (2002)