Welche mögliche Ursachen gibt es für die Rechenschwäche?
Es gibt unterschiedliche Theorien über die Verursachung von Rechenschwäche bzw. Lernstörungen. Meist jedoch ist es ein Ursachengeflecht, dass zur Ausprägung der Teilleistungsschwäche führt.
- eine frühkindliche leichte Hirnschädigung
- zu wenig Sinnesanregung in früher Kindheit
- Mangel an Übung zur jetzigen Zeit
- erbliche Belastung
- schwere psychische Belastungen (Ehescheidung, Missbrauch, …)
- Unfälle (gesehene und selbsterlebte)
Man kann die Ursachen in folgende Kategorien einteilen
- Methodisch bedingte Dyskalkulie (Didaktogene – unzureichende Vermittlung durch den Lehrer)
- Psychisch bedingte Dyskalkulie (durch Ängste, Misserfolge, Probleme)
- Teilleistungsschwäche des Gehirns aufgrund von Wahrnehmungsstörungen
Das Informationsverarbeitungsmodell nennt andere mögliche Ursachen:
- der Prozeß der Informationsaufnahme und -verarbeitung ist gestört
- Störungen liegen in der Phase der Reizaufnahme vor, so dass nur ungenau oder oberflächlich wahrgenommen wird
- das Fehlen einer inneren Vorstellung vom Zahlenraum
- die Störungen in der inneren Verarbeitung können zu falschem Verständnis von Textaufgaben führen
Mögliche Ursachen für die körperlichen Anzeichen der Angst
- Eine grundlegende Abneigung gegen das Fach Mathematik. Möglicherweise hat sich diese Abwehrhaltung durch ständig unangenehme Erlebnisse in der Vergangenheit aufgebaut.
- Temperamentvolle, lebhafte Kinder tragen häufig ihre Probleme nach außen, bei negativen Erfahrungen mit dem Lerngegenstand Mathematik reagieren sie nun mit Angriff, Wutausbrüchen, …
Oft neigen Kinder zu einer umfassenden körperliche Reaktion (Erbrechen, Kopfweh, Migräne, …), da sie in Gedanken vorweg schon erlebte Stresssituationen durchleben.
Ursachen, die sich begünstigend auf die Entstehung einer Rechenschwäche auswirken (Schilling/Prochining)
- Häufiger Lehrerwechsel in den ersten Primarschulklassen und damit verbunden der häufige Wechsel von Unterrichtsstilen.
- Wechsel der Rechenlehrmethode: Von der konventionellen RechenlehrmethodeNeue hin zur Mathematik mit Mehrsystemblöcken
- Mangelndes Vertrautsein des Lehrers mit einer der Rechenlehrmethoden
- Unsicherheiten und Unklarheiten bei der Darbietung und Aufbereitung der Neuen Mathematik durch den Lehrer
- Abweichende Meinungen über die Art und Weise des Einführens des Rechnens zwischen Eltern und Lehrer oder zwischen den Eltern
- Vernachlässigung des Rechnens. Die Sprachschulung, das Lesen- und Schreibenlernen sind die bevorzugten Übungsinhalte.
- Größe und Struktur der Klasse (zu große Klassen und zu starker Leistungsunterschied)
- Viele Misserfolgserlebnisse im Rechnen, da beim althergebrachten Rechnen oft nur ein Lösungsweg richtig ist
- Beschämung (unbehandelte Rechenschwäche kann zur seelischen Behinderung führen)
Es ist deshalb ratsam bei Verdacht auf Rechenschwäche einen Therapeuten aufzusuchen. Dieser kann den Verdacht ausräumen oder die Ursachen besser herausfinden und entgegenwirken.
Teil 3 des Artikels wird sich mit dem Ort der Wahnehmungsstörungen beschäftigen.
Sorry, the comment form is closed at this time.